Man muss es schon deutlich sagen: Wenn der Finanzminister Thomas Schäfer in einer Rede vor dem hessischen Landtag von „Gemeindinnen und Gemeinden“ spricht, so kann man das nicht mehr als Ausrutscher entschuldigen. Es entlarvt das ungeheuerliche Ausmaß der Indoktrination, der unsere Gesellschaft zu erliegen droht. Selbständiges Denken ist untersagt. Mit kriecherischer Unterwürfigkeit befolgt man ein Denkschema, welches von einer andersartig veranlagten Gruppe diktatorisch durchgesetzt wird. Diese Gruppe diktiert Deutschland neue sprachliche Umgangsformen, obwohl sie weniger als drei Prozent der deutschen Bevölkerung ausmacht. Inzwischen hat diese Gruppe, die man früher noch als abartig bezeichnen durfte, was man sich heute nicht mehr zu sagen getrauen darf, hat die Macht in unseren Parlamenten und in unserer gesamten Gesellschaft an sich gerissen.
Es ist höchste Zeit, dass die AfD sich zu unserer guten Sprachtradition bekennt!
Weil deutsche Grammatik an den Schulen kaum noch gelehrt wird, muss bezüglich des im Folgenden verwendeten Begriffs „Artikel“ zunächst auf seine Definition verwiesen werden. Diese kann man im Internet unter den Stichworten „bestimmter Artikel“ nachschlagen. Ein bestimmter Artikel ordnet einem Hauptwort (Substantiv) ein Geschlecht zu, einen Genus. In der deutschen Sprache kommen die folgenden drei bestimmten Artikel vor: Der, die, das. Sie ordnen einem Substantiv eines der drei Geschlechter männlich, weiblich, sächlich zu, welche mit den lateinischen Fachausdrücken als maskulinum, femininum, neutrum bezeichnet werden.
Wir als AfD stellen fest:
In der deutschen Sprache gibt es seit je her Gruppenbegriffe, welche für Personen beiderlei Geschlechts verwendet werden. Schaut man in Wikipedia nach, so findet man dort beispielsweise eine Bundesärztekammer, aber keine Bundesärztinnenkammer und auch nicht, was der überhand nehmenden Gender-Ideologie entspräche, eine BundesärztInnenkammer, oder welche der vielen unkorrekten Schreibweisen man sonst noch gelegentlich vorfindet.
Diese Gruppenbegriffe, gleichgültig welchen Artikel sie haben, gelten weiterhin für Männer und Frauen, für Jungen und Mädchen.
Wenn jemand sagt, „der Arzt sollte in diesem Fall eine Einweisung ins Krankenhaus vornehmen“, so kann es genauso gut im Einzelfall eine Ärztin sein, welche die Einweisung vorzunehmen hat. Es ist der Klarheit und Einfachheit der Sprache abträglich und daher als sprachlich falsch zu bewerten, wenn hier das Postulat des Genderings angewandt und formuliert wird: „Der Arzt oder die Ärztin sollte …“
Diese einfache Formulierung ist in allen Lebensbereichen beizubehalten. Eine Begrüßung mit „Liebe Gäste“ genügt vollkommen. „Liebe Gästinnen und Gäste“ wäre an Lächerlichkeit kaum mehr zu überbieten. Das öffentliche Höchstgebot an Lächerlichkeit hat anscheinend bisher Thomas Schäfer mit seinem „Gemeindinnen und Gemeinden“ abgegeben. Deutschland sollte es nicht in diesem Sinne weitertreiben, sonst macht es sich zum Gespött der restlichen Welt.