Ein Leserbrief an die Redaktion der von mir abonnierten Tageszeitung

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Liebe Redaktionsmitglieder

 Zu Ihrem Artikel in „Der Westallgäuer“ vom 30.10.2017 mit Überschrift „War Luther ein Held oder ein Spalter?“ möchte ich – obwohl katholisch getauft und erzogen – meine große Wertschätzung für Martin Luther und seinen Einfluss auf die Weltgeschichte in einem eigenen Beitrag mit der Bitte um Veröffentlichung als Leserbrief zum Ausdruck bringen:

 Was Martin Luther uns schenkte? Weit mehr, als Religionsfreiheit, die viel wichtigere Freiheit des selbständigen Denkens. Luther hatte als Erster eine Weltsicht durchbrochen, welche von der katholischen Kirche als unfehlbare Lehre verordnet war. Dieser historische Durchbruch beflügelte Wissenschaft und Forschung. Plötzlich waren die Schriften altgriechischer Wissenschaftler und Philosophen wieder ein erlaubter Quell selbständigen Denkens. Zusammen mit der Entdeckung Amerikas 25 Jahre vor Luthers Thesen tat sich ein neues Weltbild auf, welches die engstirnige päpstliche Denkweise ablöste. Auch heute besteht wieder die Gefahr, dass wir in vorgeschriebenen Denkweisen eingekerkert bleiben. Ursprünglich gut gemeinte Vorschriften, wie die unbegrenzte Aufnahme von Flüchtlingen oder die menschliche Einflussnahme auf das Klima erweisen sich für ein Volk von 80 Millionen Menschen als undurchführbar, wenn man es ins Verhältnis zu den 7,5 Milliarden auf der gesamten Erde setzt. Auch jetzt müssen wir anhand des verfügbaren Wissens fragen, wie wir in erster Linie für unsere deutsche Bevölkerung die beste Zukunftsperspektive haben, denn die Handlungsweise der Regierungen anderer Länder können wir kaum beeinflussen und deshalb auch nicht die Verantwortung für das Wohlergehen aller Völker der Erde übernehmen.